Lohnt es sich bei den gestiegenen Zinsen noch, in Kapitalanlageimmobilien zu investieren?
In den letzten Jahren haben viele Investoren in Kapitalanlageimmobilien investiert, um ihr Geld sicher
und rentabel anzulegen. Aber seit einiger Zeit steigen die Zinsen an, was zu der Frage führt, ob ein
Investment in Kapitalanlageimmobilien immer noch rentabel ist.
So haben sich die Zinsen in der jüngeren Vergangenheit verdreifacht, die Mietrenditen sind jedoch
gleich geblieben.
In diesem Blogbeitrag werden wir uns diese Frage genauer ansehen und herausfinden, ob es sich zum
aktuellen Zeitpunkt noch lohnt in Kapitalanlageimmobilien zu investieren.
Zinskosten und Kaufpreise
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, wie sich steigende Zinsen auf den Immobilienmarkt
auswirken. Grundsätzlich gilt, dass die Finanzierungskosten für Immobilienkäufer mit einer
Zinserhöhung steigen. Investoren müssen mehr für ihre Hypotheken zahlen, was wiederum die
monatlichen Zahlungen erhöht. Das kann dazu führen, dass viele potenzielle Käufer von
Kapitalanlageimmobilien sich mit einem Kauf zurückhalten oder ihre Anforderungen an die Rendite
erhöhen.
Zwar sind die Zinsen, wie oben bereits erwähnt, in der letzten Zeit stark gestiegen. Betrachtet man
sich aber die letzten 30 Jahre stellen wir fest, dass wir aktuell im Durchschnitt, vielleicht sogar noch
leicht unter dem Durchschnitt aus diesem Zeitraum liegen und diese extreme Niedrigzinsphase im
Zeitstrahl nur eine kurze Etappe war.
An diesem Punkt müssen sich die Investoren die Frage stellen, ob gestiegene Zinskosten überhaupt
einen Einfluss darauf haben, ob das Investment funktioniert.
Hierzu sollen wir einen Blick auf den zugrunde liegenden Wert werfen, also die vermieteten
Einheiten. Nach wie vor ist die Situation am Markt bzgl. Wohnraum sehr angespannt, weil wenige, zu
wenige, neue Wohnungen gebaut werden. Da den Mietern die gestiegenen Zinsen egal sein können
und sie weiterhin eine Wohnung zu leben benötigen, ändert sich zunächst einmal nichts an der
Nachfrage auf dem Markt. Durch diese Situation kann man also nicht pauschal sagen, dass ein
Investment nicht mehr funktioniert.
Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Immobilienpreise. Wenn die Zinsen steigen, können die Preise
für Immobilien sinken. Auch diesen Trend können wir derzeit bei Kapitalanlageimmobilien nicht
beobachten. Die Kaufpreise sind nahezu gleich geblieben, in einigen Regionen sogar leicht gestiegen.
Neben der bereits angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt, wie oben beschrieben, kommt
aktuell hinzu, dass sich durch die gestiegen Zinsen viele Kaufinteressenten das selbst genutzte
Eigenheim nicht mehr leisten können – sei es der Kauf eines Einfamilienhauses aus dem Bestand oder
ein Neubau. Durch den Wegfall der Möglichkeit des Kaufs (bzw. Neubaus) dringt diese Gruppe
ebenfalls auf den Mietmarkt, was die ohnehin schon angespannte Situation nur weiter befeuert.
Cashflow und Strategie
Der Faktor, der sich ändert, ist letztendlich die Zinslast und hierdurch die veränderte Cashflow
Betrachtung. Ob dieser Punkt aber einen Einfluss auf mein Investment hat, hängt dann wiederum
von der gewählten Strategie der Investoren ab.
Sobald der Anleger jedoch von der reinen Cashflow Betrachtung abweicht und auch das Thema
Steuern in den Blickwinkel nimmt, können sich interessante Möglichkeiten auftun. So lassen sich
beispielsweise die Zinsen für eine Finanzierung bei vermieteten Immobilien voll von der Steuer absetzen. Somit könnte sich eventuell, zumindest nach Steuern, ein positiver Cashflow generieren
lassen.
Das Thema Inflation sollte ebenfalls nicht ausgeschlossen werden bei der Betrachtung (die Inflation
ist ja ein Hauptgrund für die Zinserhöhung). Viele Kunden überlegen sich, wie sie ihr Geld investieren
sollen und wollen. Um ihr Geld vor der Inflation zu schützen und ein planbares Investment zu haben
stecken die Investoren ihr Vermögen in Sachwerte wie Immobilien. Viele Anleger kaufen bar, also
ohne eine Finanzierung, oder investieren einen höheren Betrag, um die Finanzierung niedriger zu
halten.
Ebenso sind die Möglichkeiten von Index-Mietverträgen oder Gewerbeimmobilien zur Streuung des
Risikos gegeben, welche wir im letzten Blogbeitrag bzw. unseren Podcasts bereits besprochen haben.
Durch Index-Mietverträge z.B. können sich über die Vertragslaufzeit auch positive Cashflows
entwickeln, sofern dies ein Kriterium für die Strategie der Anleger ist.
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass es für viele Kapitalanleger immer noch sehr sinnvoll sein
kann, in Immobilien zu investieren. Der wichtigste Punkt, den es vor dem Kauf einer
Kapitalanlageimmobilie zu prüfen gilt – vielleicht sogar mittlerweile wichtiger als noch vor 1,5 Jahren
– ist die Strategie des Anlegers. Was ist sein Ziel, was ist sein Anlagehorizont, was ist sein Warum?
Bei der Beantwortung dieser Frage können wir von Bauer Immobilien behilflich sein und in einem
ersten Gespräch die Eckpunkte klären, ob für die einzelne Person ein Investment Sinn ergibt. Sprich
uns gerne an oder buche dir über unsere Homepage direkt einen Termin.