Das neue Coronavirus versetzt seit Anfang des Jahres die Börsen in Panik. Handelsketten werden durchbrochen, der weltweite Konsum nimmt ab und Unternehmen stellen nach und nach Gewinnwarnungen aus. Doch welche Auswirkungen hat das Virus auf den deutschen Immobilienmarkt? Das erklären wir Ihnen in dem heutigen Beitrag.
Wie das Coronavirus den Immobilienmarkt betrifft
Die größeren Akteure des deutschen Immobilienmarktes schätzen das Risiko eines Markt-Einbruchs als eher gering ein. Dennoch ist das Marktgeschehen nicht alltäglich. Internationale Immobilienmessen, wie die Fachmesse „Light & Building“ in Frankfurt oder die SHK Essen wurden aufgrund der aktuellen Situation in den Herbst verschoben.
Die deutsche Industrie- und Handelskammer hat erst kürzlich vor der konjunkturellen Belastung durch das Coronavirus gewarnt. Auch wenn der deutsche Immobilienmarkt geringer von einbrechenden Handelsketten nach Asien betroffen ist, bestehen auch dort Gefahren. So hatten asiatische Investoren im ersten Halbjahr 2018 einen Anteil von 22% am Investmentvolumen in Deutschland. Ziehen diese Investoren vorübergehend vom Markt ab, fehlt dem Markt ein beachtlicher Anteil an Kapital.
Die Gesamtstimmung der Wirtschaft drückt vermutlich am stärksten auf den Immobilienmarkt. Denn die Gewinneinbußen großer Konzerne werden in der Regel unmittelbar an ihre Anteilseigner weitergegeben. Finanziell geschwächte Investoren reduzieren ihre Investitionen und damit die Nachfrage nach Immobilien. Das spiegelt sich auch darin wider, dass Konjunkturzyklen und der Immobilienmarkt oft mit Verspätung miteinander korrelieren.
Deutlich wird dies unter anderem an dem Immobilienfinanzier „Aareal Bank“, welcher als eines der ersten Immobilienunternehmen eine Gewinnwarnung aufgrund des Coronavirus abgegeben hat. Auch die Gewinnprognose des Unternehmens für das restliche Jahr fiel vergleichsweise negativ aus.
Warum Immobilien krisenbeständiger als Aktien sind
Ein Blick auf den Aktienmarkt genügt, um festzustellen, dass dieser in den letzten Wochen massiv nachgegeben hat. Panik breitete sich aus und Investoren wurden durch Gewinnwarnungen dazu getrieben, ihr Geld abzuziehen.
Sicherlich hat die Panikstimmung auch einen direkten Einfluss auf den
Immobilienmarkt, jedoch ist dieser historisch deutlich preisstabiler in Krisenzeiten. Denn der Bedarf nach Wohnraum ist immer gegeben und Immobilien lassen sich auch nicht so einfach ersetzen. In wirklichen Krisenzeiten lässt sich also davon ausgehen, dass Immobilien preisstabil bleiben und zumindest die Mieteinnahmen in Ballungszentren weiterhin gegeben sind.
Das Coronavirus hatte bisher nur geringe Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, da es in der Realwirtschaft noch nicht angekommen ist. Und selbst wenn es zu einer Wirtschaftskrise kommen würde, gelten Immobilien auch weiterhin als zuverlässige Investitionen.
Mehr zum Thema Immobilien in Krisenzeiten erfahren Sie in diesem Beitrag.
Fazit: Welche Auswirkungen kann das Coronavirus auf den Markt haben?
Sicherlich befinden wir uns noch lange nicht in einer Krise. Die Marktsituation ist, wenn überhaupt, durch das Coronavirus getrübt und wird sich verbessern, sobald die Panik abnimmt. Als emotionale Wesen sind Menschen von dem Verhalten anderer geprägt. Daher sind Investitionen, die durch die allgemeine Marktstimmung beeinflusst werden, am stärksten von besonderen nicht-wirtschaftlichen Ereignissen, wie Krankheiten oder Naturkatastrophen betroffen.
Der Immobilienmarkt ist weitgehend unabhängig und wird hauptsächlich durch die Realwirtschaft beeinflusst. Solange also keine Auswirkungen in der Kaufkraft und dem Investitionsverhalten von Marktteilnehmern zu spüren sind, sollten sich auch die Immobilienpreise nicht großartig verändern.
Wirkliche Auswirkungen wären erst zu spüren, wenn die EZB weitere Zinsanpassungen vornimmt, um einer potenziell negativen wirtschaftlichen Stimmung entgegenzuwirken.